Die Allergopharma GmbH & Co. KG möchte Sie über die neuesten Erkenntnisse der Fachgesellschaften und Allergieexperten bezüglich der Corona-Pandemie für Patienten mit allergischen Erkrankungen informieren. Angesichts der aktuell hochdynamischen Situation haben wir in unserem dritten Update die neuesten Entwicklungen für Sie zusammengefasst.
Unsere Informationen beziehen wir aus den aktuellen Positionspapieren der allergologischen Fachgesellschaften Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma (ARIA), Europäische Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (EAACI), Ärzteverband Deutscher Allergologen (AeDA), Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI), sowie der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA).
Des Weiteren behalten die Empfehlungen aus unseren Informationsschreiben vom 02.04.2020 und 15.05.2020 ihre Gültigkeit.
Eine Änderung bei der Allergen-Immuntherapie ist nicht erforderlich. Hierzu hat die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA) eine Stellungnahme (https://www.gpau.de/index.php?id=573) herausgegeben:
„Eine Umstellung einer subkutanen auf eine sublinguale Behandlung ist nicht sinnvoll und notwendig da bei indikationsgemäßer Anwendung kein erhöhtes Risiko durch die SCIT gegeben ist und die Verunsicherung der Patienten und notwendige Kontakte zu einer ausführlichen Beratung über die Therapieänderung und zur Verabreichung der ersten Dosis unter ärztlicher Aufsicht nicht zielführend sind.“
Um unnötige Kontakte zu vermeiden, sollten Patienten im Idealfall vor dem Start oder der Wiederaufnahme der AIT den Arzt telefonisch kontaktieren und anhand ihrer Symptome sowie Kontraindikationen beurteilt werden ob eine AIT sinnvoll ist.
Da ein moderater bis schwerer COVID-19 Verlauf verschiedene Organe betreffen kann, sollte des Weiteren vor dem Start/ Wiederaufnahme der AIT nach einer überstandenen COVID-19 Infektion überprüft werden, ob besondere Laboruntersuchungen wie Blutbild, Leber-/Nierenfunktionstest oder auch Lungenfunktionstest notwendig sind, um eine vollständige Wiederherstellung des Patienten zu gewährleisten.
Im Detail wird diese Fragestellung in diesem Positionspapier der allergologischen Fachgesellschaften beantwortet: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7323448/pdf/ALL-9999-na.pdf
Nationale und internationale Fachgesellschaften empfehlen die Weiterführung der auf die individuellen Bedürfnisse angepassen Therapie bei Asthma. Dazu gehört auch die Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden. Eine Veränderung oder Unterbrechung der Asthmatherapie, ohne Rücksprache mit dem Arzt, könnte zu einer Verschlechterung der Symptome führen und somit zu unnötigen Arztbesuchen als auch zu Krankenhausaufenthalten. Dadurch erhöht sich das Risiko mit einer an COVID-19 erkrankten Person in Kontakt zu kommen und sich dabei anzustecken.
Im Detail wird diese Fragestellung in diesem Positionspapier der allergologischen Fachgesellschaften beantwortet: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7362395/
Bisher gibt es nur wenige Daten zu Prognosen und Symptomen der COVID-19 Erkrankung bei Kindern, jedoch geht man aktuell davon aus, dass nur 1-5 % der infizierten COVID-19 Patienten Kinder sind. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand haben an COVID-19 erkrankte Kinder im Vergleich zu Erwachsenen seltener Atemnot, seltener Husten und seltener Fieber und werden seltener schwer krank. Zusätzlich ist die Mortalitätsrate bei Kindern sehr niedrig.
Anhand der aktuellen Datenlage lässt sich davon ausgehen, dass Kinder mit stabil eingestellten allergischen Erkrankungen kein erhöhtes Risiko haben schwerer an COVID-19 zu erkranken als Kinder ohne allergische Erkrankungen. Im Allgemeinen ist davon auszugehen, dass Kinder den Virus trotz der oft milden Krankheitsverläufe übertragen können.
Im Detail hat sich die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA) zu diesem Thema in einer Stellungnahme geäußert, welche sie hier abrufen können: https://www.gpau.de/index.php?id=581
Aller hier verwendeten Personenbezeichnungen schließen weiblich/männlich/divers gleichermaßen mit ein.